Kinderschutz - Die HanseMerkur Grundvermögen AG stopft das Leck in der Arche Jenfeld

Als Lutz Wiemer und seine Vorstands­kollegen der HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) von dem Wasser­schaden erfuhren, war schnell klar: Sie verzichten in diesem Jahr auf Weihnachts­präsente an die Geschäfts­partner und helfen lieber mit, das Leck in der Arche zu stopfen.

14. Dezember 2017.
Tobias Lucht, Regionalleiter der Arche Hamburg, freute sich sehr, als er von der Spende erfuhr, und nahm sich viel Zeit, als Lutz Wiemer und Ute Kamrath von der HMG gestern nach Jenfeld kamen, um sich einen eigenen Eindruck von der Baustellen­situation sowie der Arbeit der Arche zu machen und einen Scheck über 5.000 Euro zu übergeben.

Drinnen herrschte bereits reges Treiben, denn die Vorbereitungen zur Kinder-Weihnachtsfeier liefen auf Hochtouren. Dass dies trotz der eingeschränkten Räumlichkeiten überhaupt möglich ist, verdankt die Arche unter anderem der benachbarten Friedenskirche Jenfeld. Für die Pastoren Hagge und Dietrich ist es eine Ehrensache, ihre Kirche hierfür zur Verfügung zu stellen. 

ormalerweise hätte das Fest im 300 qm-großen Erdgeschoss stattgefunden, wo sich Speisesaal und Küche befinden. Durch den Wasserschaden, von dem das Bauwerk und die Elektrik betroffen sind, ist diese Fläche mindestens bis März nicht mehr nutzbar.

Die Arche ist im sozialen Brennpunkt Jenfeld Anlaufstelle für zur Zeit knapp 1.000 Kinder und Jugendliche. Rund 70 Kinder kommen dort täglich zum Mittagessen, an zwei Tagen pro Woche gibt es auch ein Abendessen. „Manchmal nehmen Kinder auch die Reste mit nach Hause, weil der Kühlschrank dort häufig leer bleibt.“, erklärt Tobias Lucht. „Die Kinder arrangieren sich mit den beengten Räumlichkeiten hier. Für sie ist es wichtiger, dass ihre erwachsenen Bezugspersonen für sie da sind, weil ihnen häufig zu Hause die Ansprache fehlt. Die Organisation ist für uns zur Zeit eine große Herausforderung. Viele Kinder und Jugendliche sind auf unsere Mahlzeiten, die Hausaufgabenbetreuung und die Freizeitaktivitäten angewiesen. Wenn wir nicht für sie da sind, geraten sie schnell in Isolation.“

Der Verein leistet ein beeindruckendes Engagement, um die Kinder zu fördern: Er organisiert Musik- und Theatergruppen, bietet eine Radfahrschule mit Werkstatt, eine Schwimmschule, ein Elterncafé und Angebote für junge Mütter. Einmal in der Woche gibt es eine Kinderparty und einmal im Monat werden alle Kinder und Jugendlichen gefeiert, die in dem Monat Geburtstag hatten. Manche bekommen hier zum ersten Mal in ihrem Leben ein Geburtstagsgeschenk. In der vergangenen Woche haben sogar 30 Nikoläuse rund 1.000 Kinder zu Hause besucht! Jährlich finden Ferien- und Familien-Camps statt.

Die 38 hauptamtlichen und 40 ehrenamtlichen Mitarbeiter wollen ihre Schützlinge aber auch nachhaltig auf einen guten Weg führen. Neben der Hausaufgabenhilfe werden zweimal im Jahr die Zeugnisse mit den Kindern besprochen – und gefeiert. Im Schulprojekt wird mehrmals pro Woche gemeinsam gefrühstückt, inklusive Schulranzen-Check. Die Jugendlichen werden auf ihre Schulabschlüsse, und im „Lerncamp“ auch auf den Start ins Berufsleben vorbereitet. Die Mitarbeiter versuchen dabei stets im regelmäßigen Austausch mit den Lehrern und den Eltern zu stehen, was nicht immer einfach ist.

„Unsere Arbeit ist mittlerweile generationsübergreifend.“, so Lucht. „Viele, die als Kind schon bei uns waren, helfen als Jugendliche oder Erwachsene mit, um die Kinder der nächsten Generationen zu unterstützen.“

Dieses nachhaltige Engagement belegt auch die Pro-Bono Studie der Boston Consulting Group, die für die Arbeit der Arche den Faktor 20 ermittelt hat – jeder gespendete Euro hat also durch die positive Entwicklung der Kinder und Jugendlichen einen 20-fachen Wert.

Lutz Wiemer war von dem Besuch sehr beeindruckt: „Jetzt bin ich überzeugt, dass wir mit unserer Spende an die Arche in diesem Jahr eine besonders gute Wahl getroffen haben. Mich beeindruckt die positive, optimistische Haltung des gesamten Arche-Teams, für das es keine ‚hoffnungslosen Fälle‘ gibt. Wir konnten uns heute versichern, dass unsere Spende hier wirklich etwas bringt.“

Übrigens wurde die Arche Berlin 2002 mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgezeichnet, 2005 folgte daraus die Arche in Jenfeld. Mittlerweile hat die Arche 25 Häuser in ganz Deutschland. Letztes Jahr hat der Verein in Billstedt seinen zweiten Standort in Hamburg eröffnet.

Vor kurzem haben unsere Auszubildenden mit den Kindern in Jenfeld gemeinsam Kekse gebacken und verziert. Laut Tobias Lucht war das ein großes Highlight. Die Arche freut sich immer über tatkräftige Unterstützung – auch wenn gerade nicht Weihnachten ist….

Diesen Artikel können Sie nachlesen unter hansemerkur.csr-engagement.de/die-hansemerkur-grundvermoegen-ag-stopft-das-leck-in-der-arche-jenfeld/
 

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